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PASTORAT

Rettung in letzter Minute

Ein Hauch von kolonialer Südstaatenatmosphäre der USA zeichnet das im Jahre 1820 gebaute Sehestedter Pastorat aus: Die klassizistische Gestaltung, die säulengetragene Vorhalle und die Dachgaube vermitteln eine ungewöhnliche Leichtigkeit des reetgedeckten Bauwerkes, direkt am Nord-Ostsee-Kanal.
Erinnert an ein Südstaatengebäude: Der Vordereingang des Pastorats. Historische Aufnahme

Aber dieses „Haus Gottes“ besitzt auch eine besondere Geschichte. Es sollte nicht nur zweimal abgerissen werden (Ende der 1960er Jahre und zu Beginn des 21. Jahrhunderts),  hier wurden auch Revolutionen geplant. Der Bruder des Pastors Martin Harring, Harro Harring (1798-1870), ein bekannter „Berufsrevolutionär“, ging im Pfarrhaus ein und aus und machte es im Jahr 1848 zu einer Zelle der deutschen Revolution. Er dürfte dort die Pläne zur Gründung eines neuen nordfriesischen Freistaates in Deutschland vorbereitet haben, ein Vorhaben, das allerdings – wie die gesamte Revolution – weitgehend scheiterte.

In dem Pastorat, einem kirchlichen Zweckbau, ist seit dem Jahr 2005 das Dorfmuseum / „Haus der Geschichte“ Sehestedts untergebracht.