ERST KOMMUNE, DANN KANALVILLA
Der Sehestedter Kaufmann Johannsen errichtete 1910 auf der Südseite des Dorfes einen Kolonialwarenladen mit einem Nebengebäude für Kohlenhandel und Viehhaltung sowie einer Telegrafenstelle. Ein Fuhrwerk lieferte die Waren aus.
Im August 1977 verkaufte er das Anwesen an drei junge Paare mit Kindern. Das hatte weitreichende Folgen. Die von den Neuen gegründete Kommune stand fortan in deutlichem Kontrast zur Geschichte des Hauses und zum dörflichen Leben. Das führte anfangs zu erheblichen Spannungen. Seit 1980 bildete sich jedoch im „Alten Fährberg 8“ eine neuartige Wohngemeinschaft, die weit über normales nachbarschaftliches Leben hinausging. Viele Jahre prägte sie das Leben in Sehestedt-Süd, respektiert und akzeptiert von den übrigen Bewohnern des Ortes. Sie war ein gutes Beispiel für ein gelungenes Miteinander verschiedenster Lebensformen in einer kleinen Gemeinde.
In den vergangenen Jahren entwickelte sich aus der Wohngemeinschaft ein gewachsenes Mehrgenerationenhaus – die „Kanalvilla“ – ein wichtiger Teil der Sehestedter Kommune.