Wohnen, wo einst unterrichtet wurde
Die alte Schule Sehestedt war bis zum 20. Jahrhundert Lehrerhaus und zugleich Schule. Jetzt ist die Schule ein wichtiger gemeinsamer Erinnerungsort für eine Vielzahl von Schülern und Schülerinnen aus Sehestedt und Umgebung.
Das langgestreckte Reetdach/Fachwerkhaus war bis zum 20. Jahrhundert Lehrerhaus und zugleich Schule für immer mehr Schüler und Schülerinnen. Über 130 mussten in der Kaiserzeit dort zeitweise untergebracht werden. Später wandelte sich das Haus zum Zentrum nationalsozialistischer Indoktrinierung. Trotzdem entwickelte sich die Schule nach 1945 zum Ort neuer Pädagogik, zu einem Vorbereiter des modernen Projektunterrichtes. Zum einen fanden dort geheime Besprechungen statt, in denen sich nationalsozialistische Anhänger gegenseitig entlasteten, zum anderen wurde das Haus zu einem wichtigen Zufluchts- und Rettungsort für viele Flüchtlinge, die nach 1945 in das Dorf kamen.
Jetzt ist die Schule ein wichtiger gemeinsamer Erinnerungsort für eine Vielzahl von Schülern und Schülerinnen aus Sehestedt und Umgebung, die hier nach 1945 bis zum Jahr 1971 in dem großen Schulraum gemeinsam unterrichtet wurden. Mit der Schulschließung ging dem Dorf daher ein wichtiger Ort der Tradition und Erinnerung verloren.